Pagid
Belagauswahl
Die zwei entscheidenden Punkte zur Auswahl der Bremsbeläge sind der Reibwert und das Temperaturverhalten. Je höher der Reibwert, desto besser ist auch die Bremswirkung. Ein sehr hoher Reibwert führt allerdings auch zu erhöhtem Scheibenverschleiß. In den angegebenen Temperaturbereichen erzielen die Bremsbeläge ihre besten Verzögerungswerte. Die Pagid-Rennbremsbeläge besitzen keine ABE zur Verwendung im Geltungsbereich der STVZO. Rennsportbeläge können zu erhöhter Geräuschentwicklung während des Bremsvorganges führen.
Einbremsen von neuen Belägen
Das korrekte Einfahren von neuen Hochleistungs-Bremsbelägen ist Voraussetzung für eine lange Lebensdauer und die richtige Wirkung ihrer Beläge. Während der Einbremsphase sollten möglichst keine neuen Bremsscheiben montiert sein. Wurde auf den alten Bremsscheiben vorher ein anderes Belagmaterial gefahren, empfiehlt es sich die Scheiben mit Schleifpapier zu reinigen. Die Bremsbeläge müssen frei und ohne zu klemmen im Bremssattel sitzen. Bremsen Sie einige Male aus langsamer Geschwindigkeit, um eine 80- bis 90-prozentige Kontaktfläche zwischen Belag und Bremsscheibe herzustellen. Nach mehrmaligem Bremsen aus -höherer Geschwindigkeit sollte der Belag im Fahrbetrieb abgekühlt werden. Anschließend kann der Belag normal belastet werden.
PAGID-Rennbremsbeläge bestehen aus einer komplexen Mischung von Bestandteilen mit einem hohen Keramikanteil. Der Unterschied zu „Metallic“-Belägen besteht in der besseren Wärmeisolation und der größeren Hitzebeständigkeit von Keramik gegenüber Eisen. Daher wird weniger Bremsscheibenhitze an den Sattel abgegeben, welches sich in bis zu 60°C niedrigeren Satteltemperaturen wiederspiegelt. Pagid-Belagmischungen entsprechen den aktuellsten Umweltbestimmungen und sind asbest- und bleifrei.
Langstreckenbelag mit hohem Reibwert und sehr guter Temperaturbeständigkeit. Merklich mehr Biss und Reibwert als der bekannte RSL29. Konstant hartes Pedal im gesamten Temperaturbereich. Geringerer Verschleiß als RSL29 , sehr scheibenfreundlich. Als Vorder- und Hinterachsbelag geeignet.
Verwendung: TW, GT, Sportwagen, Langstreckenrennen.
Der Top-Belag für Langstreckenrennen. Auf dem RSL1 basierende Belagmischung mit gegenüber diesem nochmals verbessertem Verschleißverhalten bei Belag und Scheibe. Etwas geringerer erster Biss und Reibwert, aber ebenso konstant. Geeignet als Vorder- und Hinterachsbelag.
Verwendung: TW, GT, Sportwagen, Langstreckenrennen.
Der seit vielen Jahren in allen Klassen bewährte Langstreckenbelag (alte Bezeichnung RS29). Mittlerer Reibwert, erster Biss geringer als RSL1 und RSL2. Die gelungene Kombination von Reibwert, Fadingstabilität und niedrigem Verschleiß von Scheibe und Belag ergibt einen exzelenten Langstreckenbelag für alle Anwendungen. Wird aufgrund der guten Fahrbarkeit auch gerne für Kurzstreckenrennen und Trackdays verwendet. Sehr einfaches Einfahrverhalten.
Verwendung: TW, GT, Sportwagen, Langstreckenrennen, Trackdays.
Vorläufer des RSL29 mit geringerem Reibwert als dieser. Über weiten Temperaturbereich konstanter Reibwert. Der geringere erste Biss prädestiniert ihn u.a. als Hinterachsbelag für schwerere Fahrzeuge (GT3/GTE), wenn an der Vorderachse RSL29 oder RSL1/RSL2 gefahren wird. Bei leichteren Fahrzeugen wie TW auch als Vorderachsbelag einsetzbar.
Verwendung: TW, GT, Sportwagen, Langstreckenrennen, Trackday.
Sprintbelag mit sehr hohem Reibwert und progressiver Reibwertkurve. Sehr guter erster Biss. Konstant hartes Pedal im gesamten Temperaturbereich. Fadingstabil auch bei
höchsten Scheibentemperaturen.
Verwendung: Rallye, GT, Fahrzeuge mit viel Abrieb und/oder sehr viel Grip.
Belagmischung mit mittlerem bis hohem Reibwert, sehr fadingstabil, leicht progressive Reibwertkurve. Sehr gute Modulation, gutes Pedalgefühl. Ideal für GT-Fahrzeuge mit hohen Bremsentemperaturen. Auch gerne als Hinterachsbelag in Verbindung mit RST1 an der Vorderachse eingesetzt.
Verwendung: TW, GT-Fahrzeuge.
Metall-Keramik-Belag mit mittlerem bis hohem Reibwert und gutem ersten Biss. Exzellente Modulation und Freigabe der Scheibe. Fadingstabil bis 800°C. Der Belag zeichnet sich durch eine äußerst geringe Wärmeleitfähigkeit aus. Sehr einfaches Einfahrverhalten. Ersetzt schrittweise RS 14.
Verwendung: TW, GT, alle Anwendungen mit der Anforderung geringer Wärmeleitung.
Belagmischung mit mittlerem Reibwert. Hohe Temperaturverträglichkeit. Exzellente Modulation. Wird bei frontgetriebenen Fahrzeugen gerne an der Hinterachse gefahren, wenn
aggressivere Beläge die Fahrstabilität beeinträchtigen. Beliebt auch bei Formelfahrzeugen (F3 etc.).
Verwendung: TW, Formelfahrzeuge.
Allroundbelag mit mittlerem Reibwert und sehr guter Modulation. Sehr gutes Kaltverhalten. Fadingstabil bis über 500°C. Kurzfristig bis 750°C belastbar. Kurze Einfahrperiode. Auch als Hinterachsbelag in Verbindung mit einem höheren Reibwert an der Vorderachse geeignet.
Verwendung: Formelfahrzeuge, Rallye (Schotter), Bergrennen, Rundstrecke.
Weiterentwicklung des RS 42 Belages mit etwas höherem Reibwert. Scheibenfreundlich. Vorhersehbare, nicht aggressive Reibwertkurve. Fadingstabil bis 560°C. Sehr gut als Hinterachsbelag in Verbindung mit dem RS 14 an der Vorderachse geeignet.
Verwendung: Clubsport (sehr beliebt im Porsche Clubsport),TW, GT, Formelfahrzeuge bis F3, Rundstrecke, Rallye.
Semi-Metallic-Belag mit mittlerem Reibwert und hohem ersten Biss. Exzellente Freigabe der Scheiben. Sehr gute Modulation. Geringe Wärmeleitung. Scheibenfreundlich und geringer Verschleiß. Fadingstabil bis 650°C. Vergleichbar dem original Porsche Belag (grün).
Verwendung: TW, Rallye (Schotter), GT, Sportwagen, Formelfahrzeuge.
Diese Belagmischung bietet die ideale Kombination von Kaltbremsverhalten, Fadingstabilität und geringer Oxidation mit den Fasern der Scheibenoberfläche. Geeignet für alle bekannten Keramik-Bremsscheibenmaterialien.
Verwendung: Trackdays, Sprintrennen.
• mittlerer Reibwert
• gute Allroundeigenschaften
• Scheibenfreundlich
Rennmischung für Keramik-Bremsscheiben, die einen hohen Faseranteil in der Reibfläche aufweisen. Ausgezeichnete Fadingstabilität, hoher Reibwert, geringer Belagverschleiß.
Verwendung: Sprint-/Langstreckenrennen.
• mittel bis hoher Reibwert
• sehr fadingstabil
• lange Laufleistung
Rennmischung für Keramik-Bremsscheiben, die einen niedrigen Faseranteil in der Reibfläche aufweisen. Ausgezeichnete Fadingstabilität, sehr hoher Reibwert, hoher erster Biss, geringer Belagverschleiß.
Verwendung: Sprint-/Langstreckenrennen.
• hoher Reibwert
• sehr fadingstabil
• lange Laufleistung
Pagid RS und Mintex Racing sind seit Jahrzehnten in allen namhaften Rennserien der Welt erfolgreich. Als Teil der TMD Friction Gruppe haben beide Marken eine Historie im Motorsport wie kein anderer Reibbelag-Hersteller. Aus dem gemeinsamen Know-how hat Pagid jetzt ein komplettes Bremsbelag- Programm speziell für historische Rennfahrzeuge entwickelt.
Rennbelag aus metallisch-keramischem Material. Hoher Anfangsreibwert und linearer Verlauf auf hohem Reibwertniveau über den gesamten Temperaturbereich. Hervorragende Dosierbarkeit und das sofortige Lösen der Bremse ergeben ein äußerst gutes Pedalgefühl. Konstantes Pedal auch bei hoher Belastung. Konstanter Reibwert bis 800°C. Geringe Wärmeleitfähigkeit.
Temperaturstabiler Belag mit mittlerem bis hohem Reibwert. Weniger aggressiv als der RSH3, trotzdem niedrigere Pedalkräfte als mit diesem. Ermöglicht eine ausgewogene Bremsbalance, gute Dosierbarkeit und konstanten Reibwert. Sehr geringer Belagverschleiß und hohe Scheibenfreundlichkeit. Besonders auch für Langstreckeneinsätze geeignet.
Niedriger bis mittlerer Reibwert. Sofortiges Ansprechverhalten auch bei niedrigen Temperaturen. Sehr kurze Einfahrzeit. Empfohlen für den Rallyeeinsatz sowie im Rundstreckensport für leichte Fahrzeuge, wie z.B. Formelwagen.
Dieses Diagramm zeigt den Reibwertverlauf über der Temperatur für die einzelnen Belagmischungen. Da RSL 29 und RSL 19 sehr ähnlich sind ist nur der RSL 29 dargestellt.